Anfang Februar hatten wir das Vergnügen, die neue Teppich-Kollektion von Modedesigner Michael Michalsky in Zusammenarbeit mit Ruggable zu erleben – und ihn persönlich zu seiner Inspiration zu befragen. Erfahre jetzt, was hinter der Kollaboration steckt.
Warum haben Sie sich für die Städte New York, Paris, Berlin, Wien und London entschieden? Gibt es eine persönliche Verbindung zu diesen Orten?
Ja, diese Städte spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. In London habe ich studiert und sechs Jahre gelebt, in New York anderthalb Jahre verbracht und dort Praktika gemacht. Berlin ist seit 19 Jahren meine Heimat. Paris als Modehauptstadt inspiriert mich als Designer natürlich besonders. Und Wien hat eine unvergleichliche Aura – eine meiner absoluten Lieblingsstädte
Wie spiegelt sich der Charakter der jeweiligen Städte in den Designs wider?
Berlin wurde unter anderem von einem Gemälde Ernst Ludwig Kirchners in der Neuen Nationalgalerie inspiriert. Es zeigt Frauen am Potsdamer Platz mit moderner Architektur und geschwungenen Formen – genau diese Elemente habe ich aufgegriffen. Berlin steht außerdem für Multikulturalität, was sich ebenfalls in meinen Designs widerspiegelt.
New York hingegen ist eine Stadt mit einer klaren Struktur, aufgebaut wie ein Grid mit geraden Straßen. Ich habe viel Blau verwendet, denn trotz der dichten Bebauung sieht man beim Blick nach oben immer den Himmel.
Die Inspiration für London stammt von den typischen Bezügen in der U-Bahn und in Bussen – Sandfarben mit Würfel- und Karomustern, die mich damals faszinierten. Für Paris habe ich mich von der modernen Ästhetik der 1920er-Jahre inspirieren lassen, insbesondere von Eileen Grey. Es geht nicht um das verschnörkelte, klassische Paris, sondern um die moderne Seite der Stadt.
Ruggable Teppiche sind ja bekannt für ihre Funktionalität. Wie haben Sie es geschafft, Design und Praktikabilität in dieser Kollektion zu vereinen?
Ruggable ist die einzige Marke,die ich kenne, die waschbare Teppiche herstellt – das hat mich sofort begeistert. Ich hatte mir selbst welche gekauft und war so überzeugt, dass ich den Kontakt gesucht habe. Die Teppiche vereinen hohe Qualität mit praktischen Eigenschaften, weshalb für mich sofort klar war, dass ich mit Ruggable zusammenarbeiten möchte.
Ist ein hochwertiger Teppich bereits Luxus und welches Gefühl soll ausgelöst werden bei dem Käufer oder der Käuferin?
Ein hochwertiger Teppich ist keine Frage des Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wenn er dann auch noch zeitlos, langlebig und waschbar ist, lohnt sich die Investition umso mehr. Letztlich ist Luxus etwas sehr Persönliches – und sich selbst hin und wieder etwas zu gönnen, sei es für den Körper oder das Zuhause, ist einfach ein gutes Gefühl.
Welche Rolle spielen Erinnerungen oder persönliche Geschichten aus diesen Städten und werden sie in den Designs widergespiegelt?
Diese Städte gehören zu meinen Lieblingsorten, vor allem London, New York und Berlin haben mich geprägt, weil ich da halt auch zu Michael Michalsky geworden bin. Dennoch gibt es keine einzelne, konkrete Geschichte hinter einer bestimmten Farbwahl. Und wie man so schön sagt: Der Genießer schweigt und behält manche Dinge für sich
Inwiefern hat Ihre Erfahrung als Modedesigner Ihre Herangehensweise an die Gestaltung von Wohnaccessoires beeinflusst?
Mode und Interior Design sind enger miteinander verbunden, als viele denken. In beiden Bereichen geht es um Stoffe, Muster und Farben. Kleidung ist Mode für den Körper, während Einrichtung Mode für das Zuhause ist. Deshalb sehe ich hier keinen großen Unterschied
Schauen wir mal auf Düfte, diese designen Sie ja unter anderem auch. Welche Message versuchen Sie damit primär zu vermitteln?
Ich möchte, dass sich Menschen gut fühlen. Viele meiner Düfte entwerfe ich für mich selbst – und wenn ich sie liebe, dann sollen auch andere dieses positive Gefühl spüren. Ein Duft kann Selbstbewusstsein und Coolness ausstrahlen, genau das ist mir wichtig.
Welche Eigenschaften muss ein Duft haben für Sie, um authentisch Michalsky zu sein?
Das ist unterschiedlich, da es auch bei Düften Trends gibt. Vor 20 Jahren kannte kaum jemand Oud, heute ist es ein Massenphänomen. Ich experimentiere gerne, aber am Ende ist ein Michalsky-Duft einer, den ich selbst gerne trage oder an anderen rieche. Bevor ein Duft auf den Markt kommt, teste ich ihn ausführlich – meine armen Freunde und Mitarbeitenden müssen dann oft als Versuchspersonen herhalten. Jeder Duft entwickelt sich auf der Haut anders, aber mein Ziel ist es, dass jeder einen passenden Duft bei mir findet, mit dem er sich cool, selbstbewusst und sexy fühlt.
Düfte sind ja bekannt dafür, starke Emotionen auszulösen. Welches Gefühl oder welche Erinnerung möchten Sie mit Ihren Kreationen hervorrufen?
Style. Ein Duft soll das Gefühl vermitteln, stylisch zu sein. Natürlich kann er auch dazu beitragen, sich sexy zu fühlen. Es gibt nicht umsonst den Spruch: „Ich kann die Person gut riechen.“
The studio is on fire. Welcher Duft oder welches Design werden zuerst gerettet?
Schwierige Frage! Da meine Düfte weiterhin produziert werden, könnte ich sie nachkaufen. 42 kleine Flakons in kürzester Zeit einzupacken, wäre ohnehin unmöglich. Am wichtigsten wäre mir mein Laptop – dort sind all meine Ideen, Entwürfe und Fotos gespeichert. Alles andere ist ersetzbar. Ich bin nicht so materialistisch, wie man vielleicht denkt.
Neugierig geworden? Zur Kollektion geht es hier.
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